Das Wirtshaus an der Lahn

Hans-Günther Bickert / Norbert Nail, Das Wirtshaus an der Lahn.

Der legendäre „Gasthof zum Schützenpfuhl“ in Marburg und seine Gäste.

2., ak­­tu­­alisierte und erweiterte Neuauflage.

176 Seiten, Format 17 x 24 cm, Softcover.

 

Artikelnummer: BNW

Kategorie: Studentenleben

Beackert/Nail, Das Wirtshaus an der Lahn (BNW)

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Produktbeschreibung


Bickert / Nail, Das Wirtshaus an der Lahn.

Der legendäre „Gasthof zum Schützenpfuhl“ in Marburg und seine Gäste.

2., ak­­tu­­alisierte und erweiterte Neuauflage

176 Seiten, Format 17 x 27 cm, Softcover

 

 

Aus dem Vorwort:

Irgendwo an den Ufern der Lahn wurde dereinst Deutschlands wohl bekanntestes Wirtshaus, das „Wirtshaus an der Lahn“, vermutet. Eine Volksweise hatte dessen legendären Ruf im 19. Jahrhundert begründet. Fuhrleute und Soldaten haben das Lied gesungen, Studenten und andere Gäste den Text um anzügliche (Wirtin-)Verse bereichert, Schallplatte und Film die Strophen und mit ihnen den Ruhm des Wirtshauses landauf, landab verbreitet. Der Lahn-Nimbus erreicht am Ende das ferne China: ein Geisha-Club in der mandschurischen Hafenstadt Dairen auf der Halbinsel Liao dong im Nordosten des Landes lockte 1931 als „Wirtshaus an der Lahn“ nicht nur durstige deutsche Seeleute und heimatselige Auslandsingenieure an seine Theke, sondern auch manchen zugereisten Japaner.

Anfangs im Reich der Poesie gelegen, sollte die Wirtschaft bald konkret eine Heimstatt am Lahn-Fluss finden: im „Gasthof zum Schützenpfuhl“ in der ehrwürdigen Universitätsstadt Marburg. Der Gasthof schmückte sich jahrzehntelang mit einer Tafel „Das historische Wirtshaus an der Lahn“. Widerspruch anderer, meist am Unterlauf der Lahn gelegener Gasthäuser, die für sich ebenfalls das Etikett „historisch“ mit Rückgriff auf das bekannte Lied geltend machten, wurde – in Marburg allemal – ignoriert und erregte besten­falls lokale Aufmerksamkeit. Umso größer war deutschlandweit dann das Echo, als 1969 der Marburger Gasthof zum Schützenpfuhl in der ­Gisselberger Straße  2 den Zapfhahn endgültig zudrehte und – trotz in- und ausländischen Bürgerprotests – am 12.  März 1970 abgerissen wurde. Auf dem alten Areal steht heute ein mächtiges Hochhaus, „Affenfelsen“ wegen seiner merkwürdigen Form genannt. „Das alte Gebäude hätte einer umfassenden Restaurierung bedurft und mit ihrer Hilfe noch weitere Jahrhunderte überstehen können […]. Indessen: es fehlte dem Wirte am Geld, der Stadt am Interesse, und den Interessenten am Verständnis – ihnen lag nur am Platz, nicht am Hause. Vielleicht war es keine Kulturschande, das ‚Wirtshaus an der Lahn‘ abzureißen – ganz gewiss aber war es ein grobes Ungeschick der damaligen Stadtverwaltung, hier nicht rettend einzugreifen; bei den zunehmend romantischen Tendenzen im Fremdenverkehr hätten sich die Investitionen wahrscheinlich bezahlt gemacht.“ 

Der Romantik dieser alten Marburger Herberge und Schankstätte nachzuspüren, über das Haus, seine Wirte und Wirtinnen sowie die Menschen, die hier einkehrten, darunter manch prominenter Zeitgenosse, zu berichten und das Lied vorzustellen, das den Namen des Gasthauses in alle Winde getragen hat, haben sich die beiden Autoren zur Aufgabe gemacht  Und nicht zuletzt sollen Photos die Erinnerung an Marburgs gastronomische Vergangenheit und damit an das etwas „andere Leben“ in der alten Musenstadt bewahren helfen.