Enser, Liederbuch der Casimiriana

Norbert Enser (Hrsg.), Liederbuch der Casimiriana.

110 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, Spiralbindung.

 

Artikelnummer: CLB

Kategorie: Liederbuch, Studentenlieder, Verbindungen

Liederbuch der Casimiriana (CLB)

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Produktinformation


Enser (Hrsg.), Liederbuch der Casimiriana

110 Seiten, Format 14,8 × 21 cm, Spiralbindung.

 

Die Coburger Casimiriana gehört zu den – gemessen an der Schweiz und an Österreich relativ seltenen – Beispielen einer florierenden deutschen Schülerverbindung. Seit 1861 besteht sie am Coburger humanistischen Gymnasium, das 1605 vom Landesherrn, dem Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg, gestiftet wurde und dessen Namen führt. Sie trägt die Farben schwarz-gold-grün zu grünen Mützen und pflegt den Wahlspruch „Fratres Casimirianae vivant!“ (Die Brüder der Casimiriana sollen leben!).

Nun legte die Verbindung ein eigenes Liederheft vor. Unter dem Titel „Cantus fratrum Casimirianae“ (Lieder der Casimirianen) hat deren Bundesbruder Norbert Enser auf mehr als hundert Seiten zusammengetragen, was im Kreise seiner Verbindung gesungen wird oder gesungen wurde. Die Sammlung ist bemerkenswert, weil sich – natürlich neben dem korporationsübergreifend gängigen Repertoire – ungewöhnlich vieles findet, das außerhalb dieses Bundes als kaum oder gar nicht bekannt einzustufen ist. Damit wird das Büchlein für einen Liebhaber des studentischen Gesangs zu einem anregenden Lesebuch.

Auch „Königsberger“ Lieder befinden sich darunter. Aber Vorsicht: Dieser Weg führt nicht nach Ostpreußen! Königsberg ist ein fränkisches Städtchen mit dreieinhalbtausend Einwohnern, knapp fünfzig Kilometer südwestlich von Coburg, das den Casimirianen bereits seit 1887 als Stätte des Kommersierens dient. Jahr für Jahr zieht man um Himmelfahrt dorthin; inzwischen gibt nicht nur eine 130-jährige Linde davon Kunde, sondern auch eine stattliche Gedenktafel an der Rathausfront.

Unter den Liedern findet sich eine eigene, deutsch-lateinische Gaudeamus-Version, eine ebensolche von der „Alten Burschenherrlichkeit“, zahlreiche Coburg-Lieder und alte Cantus von diversen schulischen Anlässen, darunter eine Festkantate auf die Musik von Mozarts Freimaurerkantate (KV 623). Zwischen den Liedern sind zahlreiche Bilder gestreut, dazu auch lyrische Dokumente aus der Verbindungs-, Schul- und Stadtgeschichte, manche in lateinischer Sprache, eines sogar nach selbstbewusster humanistischer Tradition in gepflegtem Altgriechisch. Sachliche Kommentare erhellen auch dem externen Leser die inhaltlichen Zusammenhänge.

Das ist mehr als ein Liederbuch, das ist eine Fundgrube, ebenso interessant wie amüsant. Und folglich omnibus cantatoribus curiosis – allen wissbegierigen Sängern – nachdrücklich zu empfehlen. Ihre Neugierde kann bei akadpress gegen ein Entgelt von 10,– Euro plus Versandkosten schnell gestillt werden.

Raimund Lang (aus: Studenten-Kurier 1-2/2019)