John Russell, Studentenleben in Jena und Göttingen
Ein Reisebericht aus den Jahren 1820–1821.
98 Seiten, Format 13 x 18,5 cm, Paperback.
Artikelnummer: RSL
Kategorie: WJK Verlag, Studentenleben
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John Russel, Studentenleben in Jena und Göttingen
Ein Reisebericht aus den Jahren 1820–1821.
98 Seiten, Format 13 x 18,5 cm, Paperback.
1820 unternahm der junge schottische Jurist John Russell als Begleiter von Viscount Lascelles, Sohn des zweiten Earl of Harewood, eine ausgiebige, mehrjährige Reise durch Mitteleuropa, die ihn
über Ostfrankreich, das Elsaß, Südwestdeutschland, Thüringen, das mit England in Personalunion verbundene Königreich Hannover, Berlin, Schlesien, Mähren und Wien bis nach Triest führte. Nach der
Rückkehr veröffentlichte er 1824 zwei Bände unter dem langatmigen Titel A Tour in Germany and Some of the Southern Provinces of the Austrian Empire in 1820, 1821, 1822.
In mancher Hinsicht unterscheidet sich Russells Buch von den üblichen Reiseerzählungen des frühen 19. Jahrhunderts. Indem er sich selbst im Hintergrund hält, langweilt er den Leser nicht wie
viele seiner Zeitgenossen mit persönlichen Anekdoten oder verbreitet sich über unfreundliche Kellner, zu kurze Betten, schlechtes Essen und all die anderen Unbequemlichkeiten, denen man damals
bei einer Reise ausgesetzt war. Statt dessen berichtet er zwar kritisch, doch objektiv und ohne die bei seinen Landsleuten häufig anzutreffende Überheblichkeit über die verschiedenen Aspekte des
Lebens in Deutschland. Politische und soziale Verhältnisse, Fürstenhöfe und Regierungen, Erziehungswesen und Rechtsprechung, Kunst und Literatur werden detailliert beschrieben und teilweise einem
für sein Heimatland nicht immer günstigen Vergleich unterzogen. Weiten Raum nehmen dabei die Schilderungen der Universität Jena, ihrer Professoren und ihrer Studenten ein. Durch seinen
fünfjährigen Aufenthalt an der Universitäten von Glasgow und Edinburgh, wo er neben Jura noch Geschichte und Literatur studierte, hatte Russell selbst intime Kenntnisse des angelsächsischen
Bildungssystems und konnte es dem deutschen gegenüberstellen. In Jena faszinierte ihm vor allem das dortige Studentenleben, welches der damals 23jährige ausführlich schilderte und von dessen
Burschenlieder er einen Teil in seine Muttersprache übersetzte.