Gottlieb der Student

Christian Wieduwillt, Gottlieb der Student

218 Seiten, Format 13 x 18,5 cm, gebunden.

Artikelnummer: WGL

Kategorie: Roman, Studentenleben, Verbände und Verbindungen, Vandalia, Edition Jera

Wieduwillt, Gottlieb der Student (WGL)

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Produktbeschreibung


Christian Wieduwillt, Gottlieb der Student

218 Seiten, Format 13 x 18,5 cm, gebunden

 

Der Hildener WJK-Verlag publiziert immer wieder längst vergriffene Bücher aus dem Bereich der Universitäten und Korporationen in Form von Nachdrucken. Das gilt auch für das hier anzuzeigende Buch, bei dem es sich um eine bereits 1860 im Leipziger Kollmann-Verlag erschienene Roman-Trilogie mit dem ursprünglichen Titel „Da ward aus einem Saulus ein Paulus – Lebensgang eines Theologen in den letzten Jahren seit 1848“ handelt, genau genommen hier um den ersten Band der Trilogie. Dieses Genre war damals sehr beliebt. Bewusst wurde im Nachdruck die damalige Orthografie beibehalten.

Der erste Band „Gottlieb der Student“ umfasst insgesamt 23 Kapitel, die den Lebensweg des Studenten Gottlieb vom Studienbeginn bis zum Examen nachzeichnen. So lautet die Überschrift des ersten Kapitels „Die alma mater in Sicht. – Der erste Kneip-Abend“. Insgesamt kann man die einzelnen Kapitel-Überschriften auch als kurze Inhaltsangaben auffassen. Der Studienbeginn im Frühjahr 1848 führt in einen Zeitraum, der in der Geschichte des 19. Jahrhunderts einen markanten Einschnitt bedeutete, tagte doch damals das erste frei gewählte Parlament, die Paulskirchenversammlung, in Frankfurt. Doch das ist für das Romanverständnis nicht grundlegend, was schon die Umschlagaufmachung verdeutlicht: Hier sieht man, wie der neue Student von zwei anderen Studenten freudig begrüßt wird. Auch romantische Anklänge zeigt das Bild, denn man erkennt im Hintergrund eine Burgruine auf einem Berg, von den Studenten durch ein Tal getrennt, während am rechten Bildrand eine junge Frau in einer Gartenlaube erkennbar ist.

Gottlieb studiert Theologie und wird in einer Verbindung aktiv. Der Bezug zum Revolutionsjahr wird dadurch deutlich, dass er mit seinen Bundesbrüdern an der Versammlung der Studenten in Eisenach teilnimmt, wo, wie andernorts auch, politische Forderungen erhoben wurden. Um diese zu untermauern, beteiligt sich seine Verbindung an einem „Auszug“, was damals ein probates studentisches Druckmittel war, Forderungen durchzusetzen.

Die genannten Aspekte spielen im Roman eine Rolle, zumal viele Forderungen unterschiedlicher Art gestellt wurden, denn auch die Bürger der Hochschulstadt – eine konkrete wird nicht genannt – stellten Forderungen, die der Autor teilweise mit spitzer Ironie zeichnet. Aber all das markiert nicht den Hauptpunkt des Romans, vielmehr geht es um das Leben eines Studien­anfängers in einer ihm zunächst fremden Welt, wobei sich einige Überraschungen einstellen. Mit dem neuen Leben als Student und Korporierter muss sich Gottlieb erst zurechtfinden, was ihm aber nach und nach gelingt. Fröhliche Stunden, gepaart mit Studienerfolgen, lassen ihn mehr und mehr zu einem erfolgreichen Studenten werden, der das Leben auch zu genießen weiß.

aus: SK 4/2019