Bernhard Friedrich Voigt, Das Leben auf Universitäten.
Überarbeitet und neu aufgelegt nach der Originalausgabe von 1824.
Verlag Bödeker & Schellenberg, 259 Seiten, Leinen.
Artikelnummer: VLU
Kategorie: Verbände und Verbindungen, Studentenleben
14,50 €
inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten
Versandkostenfrei in folgende Länder: Mehr anzeigen Weniger anzeigen
Bernhard Friedrich Voigt, Das Leben auf Universitäten
Überarbeitet und neu aufgelegt nach der Originalausgabe von 1824
Verlag Bödeker & Schellenberg, 259 Seiten, Leinen
Der jetzt erschienene, sorgfältig mit Leineneinband und Goldprägung versehene Nachdruck lädt zu einer kleinen Zeitreise ein, zurück in das Jahr 1824. Wer damals als junger Studiosus die Welt der
gold'nen Akademia betrat, brauchte im Gegensatz zu heute viel mehr Wissen über die herrschenden Sitten und Gebräuche, wollte er nicht in Schimpf und Schande fallen oder gar Leib und Leben
riskieren. Das hier vorgestellte Büchlein erfüllt genau diesen Zweck und enthält eine Fülle von Informationen darüber, wie unsere Ahnen damals gelebt, getrunken, gefochten und manchmal auch
studiert haben.
Der »Studienführer« beginnt mit einer hochinteressanten Bewertung der einzelnen deutschen Universitäten, widmet sich dann aber ausschließlich den Sitten und Gebräuchen, denen sich der Student in
seiner damals noch sehr großzügig bemessenen Freizeit hingab. Da wird gekneipt, was das Zeug hält, die Brandfüchse brennen, aber es wird auch vor der gesundheitsschädigenden Wirkung des »Papstes«
als höchster Eskalationsstufe des Bierskandals gewarnt. Belehrt über die Regeln des gemeinsamen Trunkes und die Einteilung der Studenten vom Maulesel bis zum bemoosten Haupt, lernen wir noch, wie
durch korrektes Verhalten auf dem »breiten Stein« lebensbedrohliche Situationen vermieden werden können und wie die junge Akademikerschaft in Not unter dem Stichwort »Burschen, heraus!«
zusammenhält.
Der allgemeine Burschencomment mit seinen Ehren- und Duellregeln ist eine Schatztruhe. Eingeleitet von historischen Entwicklung der Studentenverbindungen werden wir zunächst mit Wesen und Satzung
einer Korporation vertraut gemacht. Präzise sind sodann die Verfahrensmuster der Ehrenhändel definiert, und obwohl sich manche Abläufe bis heute erhalten haben, endet unser Verständnis spätestens
bei den zwingend letalen Formen des Pistolenduells. Hier aber stehen sie ebenso emotionslos wie detailliert aufgeschrieben nebeneinander: die Mensur auf Schläger und die 15 Schritte bis zum
ersten Schuß.
Nach Duell und Politik laden die letzten Kapitel zum Schmunzeln ein. Ob »Blechtube«, »Dämmerfürst« oder »Kümmeltürke«, das Verzeichnis der burschikosen Ausdrücke zeigt uns die Wurzel manches
heute noch genutzten Begriffs. Selbstverständlich fehlt auch das Liedgut nicht, welches die jungen Musensöhne auf ihrem Weg in das freie Studentenleben begleiten sollte.
Wenn auch als Studienführer heute sicher ungeeignet, so führt das Büchlein alte Burschen doch wieder an den Quell ihrer Begeisterung zurück.